Im Rahmen des NIRO-Projekts „Nachhaltiges Lieferantenmanagement nach DNK-Standard – ein Einkaufspool auf dem Weg zum Nachhaltigkeitsbericht“ (kurz NaLiMa) fand am 23. August 2022 bei herrlichem Sommerwetter der erfolgreiche Abschluss im Emscherquellhof in Holzwickede statt.

NaLiMa: Erfolgreicher Projektabschluss zum Nachhaltigen LieferantenManagement

 

Auf dem Emscherquellhof in Holzwickede trafen sich die onepower-Lieferanten, die am Projekt teilnahmen, sowie weitere Partner und Interessierte aus unterschiedlichen Unternehmen und Organisationen. Foto: NIRO e. V. / Norbert Reh

Besuch aus Berlin: Florian Harrlandt, Wissenschaftlicher Referent und Koordinator DNK vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, byNIRO-Geschäftsführerin Ingrid Lange und Theresa Gerdes, Leiterin des Programms „go-cluster“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (v.l.n.r.) Foto: NIRO e. V. / Norbert Reh

Die Projektteilnehmer*innen mit ihren Teilnahmezertifikaten; NIRO e. V. / Norbert Reh

Auf dem Podium standen Rede und Antwort: Arno Elz (Nachhaltigkeits-Manager (CSR), Sonepar Deutschland GmbH), Dr.-Ing. Peter Jahns (Effizienz-Agentur NRW), Marion Müller, (Prokuristin Kurt Müller GmbH), Florian Harrlandt (Wissenschaftlicher Referent und Koordinator DNK) und Nina Herten (Leiterin Programm Nachhaltigkeit, ERCO GmbH). Foto: NIRO e. V. / Norbert Reh

Zusammen geht es besser: Das Puzzle war bald fertig. Foto: NIRO e. V. / Norbert Reh

Die visuelle Ergebnissicherung als lange Rolle, gezeichnet von Daniel Jennewein; Foto: NIRO e. V. / Norbert Reh

Im Herbst 2021 starteten 12 onepower-Lieferanten und die NIRO-Organisation gemeinsam im Rahmen des geförderten Projekts NaLiMa mit der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts nach Standard des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

11 Monate, vier lehr- und informationsreiche Workshops sowie regelmäßig online durchgeführte Jour fixe später und um sehr viele Erfahrungen reicher, kamen die Projektteilnehmer*innen und weitere Gäste zum Abschluss des Projektes zusammen, um zurückzublicken und nach vorne zu schauen.
Es ging um nachhaltiges Wirtschaften, um die Frage, welche gesetzlichen Regelungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gelten, wie Unternehmen einen Bericht nach DNK-Standard erstellen und wie die ersten Schritte aussehen können, wenn ein Unternehmen diesen Weg beschreitet.

Besuch aus Berlin war vor Ort und bestätigte, wie wichtig es für Unternehmen ist, frühzeitig eine Nachhaltigkeitsberichterstattung zu beginnen, denn das Thema wird immer dringlicher.
Theresa Gerdes, Leiterin des Programms „go-cluster“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das auch die Projektförderung ermöglichte, ermutigte alle, nach dem ersten Schritt weiter zu machen.
Florian Harrlandt, Wissenschaftlicher Referent und Koordinator DNK vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, brachte Grüße aus Berlin und bestärkte das Engagement für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung, da die Dynamik in diesem Bereich zunehme. Er betonte, dass nicht nur der Bericht entscheidend sei, sondern auch die Entwicklung von nachhaltig ausgerichteten Prozessen. Damit lässt sich der DNK als Management-Tool nutzen und stellt ein geeignetes Instrument dar, als gut strukturierte Grundlage auch zukünftigen europäischen Herausforderungen an die Berichterstattung begegnen zu können. Ergänzend gab er einen ersten Überblick, welche Änderungen, Anpassungen und Vorgaben bei der weiteren Entwicklung des DNK im europäischen Rahmen zu erwarten sind.

Ein kurzer Rückblick
Projektleiterin Ludmila Riewe ließ die vergangenen Monate Revue passieren und stellte der Gruppe die Umsetzung, die Ziele und Ergebnisse des Projekts sowie die einzelnen Maßnahmen vor. Sie erläuterte auch das weitere Vorgehen, wie die erarbeiteten Ergebnisse im Lieferantenmanagement implementiert werden und welche Rolle das Nachhaltigkeitsengagement von Lieferanten bei Ausschreibungen spielt.
Danach berichteten die Projektteilnehmer*innen von ihren Erfahrungen während des Projekts und brachten auf drei Folien in fünf Minuten auf den Punkt, wie die Ausgangslage in ihren Unternehmen zu Beginn des Projektes war, welche Erfahrungen und Erkenntnisse sie gewinnen konnten und wie ihre nächsten Schritte aussehen werden. Ein kurzes Blitzlicht: Alle teilnehmenden Lieferanten und die NIRO-Organisation haben einen DNK-Bericht begonnen, einige auch bereits finalisiert und eingereicht. Viele wiesen darauf hin, dass sie anfangs unterschätzten, welchen Aufwand die Berichterstattung bedeutet; sie lässt sich nicht „nebenbei“ erledigen. Es benötigt Zeit (und Nerven), um alle erforderlichen Daten einzuholen und auch entsprechend personelle Ressourcen. Zu berücksichtigen sind alle drei Säulen der Nachhaltigkeit. Ökologie, Ökonomie und Soziales sind gleichwertig und in Einklang zu bringen. Der Erfahrungsaustausch war besonders wichtig und alle freuen sich darauf, den Kontakt und die Vernetzung über die Projektlaufzeit beibehalten zu können.
Als Anerkennung für ihr Engagement im Projekt bekamen alle Teilnehmer*innen ihr Teilnahmezertifikat überreicht.
DNK-Schulungspartnerin Elke Vohrmann komplettierte die Runde der Erfahrungsberichte und unterstrich, dass mit der ersten DNK-Erklärung der aktuelle Status Quo in Sachen Nachhaltiges Wirtschaften bekannt ist und diese die perfekte Ausgangsbasis darstellt, um eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, nachhaltige Aspekte in ein Unternehmens-Leitbild zu integrieren oder ein EcoVadis-Rating anzustreben.

In der kurzen Pause mit Kaffee und Keks waren alle Teilnehmer*innen gefordert, das ihnen zugeteilte Puzzlestück mit anderen passgenau zusammenzubringen.  

Aktuelle Lage und Perspektiven – Good Practice und Podiumsdiskussion
Nach der Pause berichtete Arno Elz, Nachhaltigkeits-Manager (CSR) bei onepower-Lieferant Sonepar Deutschland GmbH vom Nutzen einer Nachhaltigkeitsberichterstattung für einen Lieferanten. Er zeigte auf, wie nachhaltig etwas tun und darüber sprechen aussehen kann: Energetische Sanierungsmaßnahmen wie z. B. die Ausstattung mit LED-Leuchtmitteln und CO2-Einsparungen durch eigenerzeugten Strom von Photovoltaik-Anlagen sowie der zunehmende Einsatz von Elektrofahrzeugen und zahlreiche Maßnahmen und Aktivitäten für die Beschäftigten wurden bereits umgesetzt. Einen hohen Stellenwert erhält die Kommunikation dieser Anstrengungen, um die positive Außenwirkung nachhaltigen Wirtschaftens auch gewinnbringend und kundenwirksam für das Unternehmen einzusetzen.

Die daran anschließende Podiumsdiskussion deckte mit den Gesprächspartner*innen eine große Bandbreite an Verantwortlichen aus unterschiedlichen Bereichen ab und beleuchtete Chancen der Nachhaltigkeit in Bezug auf Wettbewerb, Personal und soziale Verantwortung.
Florian Harrlandt schuf den umfassenden Bogen auch auf politischer Ebene und verdeutlichte, dass Nachhaltigkeit gleichgesetzt werden kann mit Zukunftsfähigkeit. Kein Unternehmen kommt daran vorbei.
Dr.-Ing. Peter Jahns aus der Geschäftsleitung der Effizienz-Agentur NRW konstatierte, dass die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine den Markt und die Lieferketten erschüttert haben. Unternehmen kämpfen gegen bislang einmalige Herausforderungen. Disruptive Veränderungen stehen an. Transparenz muss in den Unternehmen Einzug halten und grundsätzlich wird in Zukunft ein anderes Denken und Wirtschaften notwendig.
Marion Müller, Prokuristin bei onepower-Lieferant Kurt Müller GmbH, engagiert sich schon seit einigen Jahren in ihrem Unternehmen für Nachhaltigkeit. Sie betonte, dass Nachhaltigkeit nicht nur Kosten und Mühen bedeutet, sondern umso mehr unternehmerische Aufgabe ist. Die Wirtschaftlichkeit der Nachhaltigkeit darf nicht vergessen werden; sie bedeutet auch Ertrag und sparsameren Ressourcenumgang. Nachhaltigkeit kann Sinn stiften und eignet sich sehr gut, um primär auch jüngere Mitarbeiter*innen für die gemeinsame Sache im Unternehmen zu begeistern und dem Fachkräftemangel auf anderer Ebene zu begegnen.
Arno Elz machte Hoffnung und blickte gezielt auf die Chancen der Nachhaltigkeit. Mit einem Nachhaltigkeitsbericht ist es nicht getan, es gilt, den Vorsprung zu halten, der sich durch eine frühzeitige Berichterstattung ergibt.
Es gibt eine historische Chance für Innovationen und Deutschland kann seine Vorbildfunktion nutzen.
Nina Herten, Leiterin Programm Nachhaltigkeit bei der ERCO GmbH, schilderte eindrücklich, wie schwierig es zuweilen sein kann, alle Mitarbeiter*innen in den Prozess zur Entwicklung nachhaltiger Produkte einzubinden. Nicht immer sind nachhaltige Aspekte naheliegend, oft wird eine Entscheidung preisgetrieben getroffen. Klare Definitionen und Vorgaben, wie sich nachhaltige Produkte definieren lassen, könnten weiterhelfen.
Zum Schluss kam die gute Fee und alle Podiumsteilnehmer*innen durften Wünsche nach Berlin äußern.
Das Fazit für diesen Nachmittag fand an der langen Rolle statt. Daniel Jennewein hat eine visuelle Ergebnissicherung geschaffen und den Verlauf nachgezeichnet. Als „bildliches Karaoke“ fasste byNIRO-Geschäftsführerin Ingrid Lange die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse zusammen, bevor die Veranstaltung mit guten Gesprächen und neuen Ideen und Kontakten beim gemeinsamen Essen an einem herrlichen Sommerabend endete.
Bis Ende September wird eine Ergebnisbroschüre für das Projekt fertig gestellt. Darin gibt es ein Wiedersehen mit vielen Momenten des Abschlusses.

 

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